C. Römische Geschichte. 33
Freien durch den Heerbann aufgeboten, oder sie begleiteten den aus den Adeligen gewählten 5)erzog als Gefolge. Einzelne Herzoge behielten auch im Frieden die Würde eines Geschlechtsobersten, Stammeshauptes oder K ö nigs. Mark - und Gaugenossenschaften.
Oeffentliche Gaugerichte (Oi'dale oder Gottesurtheile: Wergeld). ' '
Gottesdienst der alten Deutschen in h. Hainen. Wodan oder Allfadur das höchste Wesen; seine Gemahlin Frigga (Hulda); seine Söhne: Thor (Donar) und Ziu (Thuisko); die nährende Mutter Hertha (Erde). Das böse Weseu Sofft. Die Todesgöttin Hellia in dem Todtenreich Niflheim. Die Seelen der Helden in Walhalla, Wodan's Himmelsburg.
Seit dem 3. Jahrhundert Bündnisse germanischer Völkerschaften: 1) der suevischen Alemannen am Oberrhein, 2) der niederdeutschen Fransen am Mittel- und Niederrhein, 3) der gleichfalls niederdeutschen Sachsen von der Eider bis zum Harr (Ostfalen, Westfalen, Engern, Nordalbinger), 4) der Gothen (Ostgothen und Westgothen) von der Weichsel bis zur Donau und zum schwarzen Meer.
Gutmann, Die wichtigsten Ereignisse.
3
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B. Griechische Geschichte.
11
4. Ausbildung der griechischen Mythologie (Göt-terlchre) in der heroischen Zeit. Personifikation sittlicher Begriffe (Anthropomorphismus), a) Die höheren Gottheiten; der olympische Götterkreis. Zeus (Jnp-piter), Gott des Himmels; Here (Juno), seine Gemahlin. Hades (Plnto) mit seiner Gemahlin Persephone beherrscht die Unterwelt (Elysium und Tartarus). b) Die mittleren und niederen Gottheiten wie Helios (Sonne), die von Apollo geführten 9 Musen, die Charitinnen (Grazien), Moiren (Parzen), Erynnien (Fnrien), Nemesis (Rache) u. a. c) Mit der Religion in Verbindung stand das Orakel-wesen (zu Dodona und zu Delphi) und die Mysterien ober Geheimkulte (zu Eleusis).
8. 8.
Zweite Periobe: Won der dorischen Wanderung öis zum Weginn der Kerserkriege, 1100—500 v. Chr.
1. Die Dorer, von den Thessalern verbrängt, erobern unter Anführung der Herakllden den größten Theil des Peloponnes (1100). In Folge der dorischen 1100. Wanderung griechische Kolonien in Kleinasien (äolische, jonische, dorische Küste), am schwarzen Meer und auf den Inseln des Archipelagus, in Ünteritalien (Großgriechenland) und in Sicilien. — Pflege des Nationalsinnes durch die Nationalspiele, besonbers die olympischen (in (§lis) und durch die Amph iktyonien, Bündnisse von Nachbarstaaten. Mancherlei Aenderung in der Verfassung der einzelnen Staaten. Bald Basileia (Königsherrschaft) und nach beren Sturze ent-Weber Aristokratie (Herrschaft der Vornehmen) ober
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C. Römische Geschichte.
19
Mareius (Entstehung des Standes der Plebejer, Gründung der Hafenstadt Ostia); die drei etrurischen Könige: 5) Ta r quin ins Pris cus (Erbauung der Ringmauern, des Forums, des Circus marimus), 6) Servius Tül-lius (Eintheilung des gesammten Volks in 5 Ver-mö gen es lassen und 193 Centurien), 7) Tarqninius Superbus (Militärregierung; Vollendung des Capitols durch Tarquimus; Uebermnth seines Sohnes Sertns Tarquinius). Vertreibung der Tarquinier; Abschaffung des Königthums (510).
4. Die altrömische Religion aus etrurischen, latinischen und sabinischen, später auch griechischen Bestandtheilen. Schirmgottheiten des Staates: Juppiter, Mars, Quirinus; des Landbaues: Saturnus, Ceres' Janus; des Hauses: Juno (Ehe), Vesta (häuslicher Herd); Laren und Penaten. Göttliche Verehrung menschlicher Zustände und Tugenden wie Spes (Hoffnung), 1 ortuna (Glück), Virtus (Mannhaftigkeit). Opferschau durch die Arüspices; Beachtung guter und böser Vorzeichen durch die Auguren. Die sibyllinischen Bücher. An der Spitze der römischen Priestercollegien der Pon-t if er mär im u s. — Zur altrömischen Frömmigkeit gesellt sick Liebe zum Vaterland und zur Freiheit. Einfachheit und Genügsamkeit, Pflege des Ackerbaues und des Kriegswesens; geringe Entwickluna von Kunst und Industrie.
S- 12.
Zweite Periode: Won der Abschaffung des Königtums öis zum Weginn der punifchen Kriege, 510 — 264 vor Ghr.
1. Römische Republik (510 - 30), geleitet von zwei
2 *
510.
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19
bet glückliche Südost-Winkel Europas auf sich, zwei
Welttheilen benachbart, und von der Natur selbst zur
rnannichfachsten Cultur angewiesen. Die älteste grie-
chische Geschichte verliert sich in unentwirrbare Sagen
ägyptischen und asiatischen Ursprungs; aber der Grieche
griff sie mit lebendigem Geiste auf und schmolz sie
zu einer nationellen Urgeschichte um, auf welcher
seine Cultur und seine Religion fußten. Urstamme wie
Theffalier, Hellenen, Pelasger vermischten sich, oder
unterlagen kleinasiatischen, phönicischen, ägyptischen
Einwanderungen, die ihnen erst Cultur, Gesetz und
Anfänge der Wissenschaft mitbrachten. Jene Colonien-
führer Cecrops und Danaus aus Aegypten, Cadmus aus
Phönizien, Pelops aus Mysien (zw. 1550 und 1400)
und viele ihrer Nachkommen gehören noch der beglau-
bigten Geschichte nicht an, aber diese knüpft sich an
sie und ähnliche Nationalhelden, und gewiß ist, daß
die Griechen regelmäßige Ehe, Acker - und Oelbau,
Schrift, Metallbearbeitung und Bergbau, Orakeldienst,
Schifffahrt, Handel, Mysterien, schon sehr frühzeitig
kannten. Athen, Sparta, Theben, Argos, Mycene,
waren alte Städte oder kleine Reiche unter Königen,
die durch ihre mythische Abkunft erst ehrwürdiger wur-
den. Gleich vermischt wav auch die Religion der
Griechen; aber so fremd ihre Bestandtheite waren, aus
griechischem Boden wurde sie griechisch, mit der Sage
und Geschichte verwebt und in das Volksleben einge-
sührt. Sie dachten sich ihre Götter menschlich und stan-
den ihnen darum näher, und bedurften keiner eigen-
nützig-vermittelnden Priesterkaste. Zwischen Göttern
und Menschen standen die Heroen, wie Dionysos, Her-
kules, Castor und Pollux, Minos, und fabelhast wie
sie, mögen Deukalion, Jason, Prometheus, Theseus,
Perseus, Amphictyon u. a. gewesen sein; poetisch aus-
geschmückt jener ums I. 1250 auf dem Schiffe Argo
unternommene Zug nach Kolchis, zum goldenen Wid-
derfelle (wo vielleicht Felle Goldkörner in Flüssen
auffingen), jene Kämpfe der sieben Fürsten gegen
Theben, und dessen Einnahme, 1225 und 1215; und
selbst die erste Nationalunternehmung gegen Troja
<ilyo) würde ohne Homers ewig herrliche Gesänge
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Extrahierte Personennamen: Jason
Extrahierte Ortsnamen: Europas Athen Sparta Theben Argos Kolchis Theben Troja
37
spiele patriotischer Aufopferung waren in jener Zeit
nichts seltenes. Ein durch Erdbeben auf dem römischen
Forum entstandener Abgrund konnte erst zugefüllt wer-
den, als der Ritter M. Curtius mit feinem Pferde
sich hinabgestürzt hatte. In einem Kriege gegen die
Lateiner ließ sich M. Decius Mus, der Consul, um
einem Traume zufolge seinem Volke den Sieg zu ver-
schaffen , zum Tode weihen, und stürzte sich grimmig
fechtend unter die Feinde, wo er blieb, aber auch sei-
nem begeisterten Heere den Sieg bereitete.
Die Verfassung verwandelte sich allmählig aus einer
drückenden Aristokratie in eine gemäßigte Demokratie
um; die Gewalten waren wohl vertheilt. Im Felde,
wo Einheit des Befehls allein heilsam ist, war die
Monarchie; im Senate, bei Leitung der auswärtigen
Angelegenheiten und der Finanzen, die Aristokratie;
in den Wahlen und der Gesetzgebung die Demokratie.
Zu Gerichte saßen die Consuln, dann die neugeschaffenen
Prätoren. Die Rechnung über die Staatskasse führten
die Quästoren, seit 418 auch aus Plebejischem Stande;
die Polizei die Plebejischen Aedilen und die Censoren.
Die Legion bestand ums I. 400 aus 4200 Mann zu
Fuß und 300 Reitern; die Krtegszucht war streng.
Eng war die Religion mit der Verfassung verbunden,
und keine Unternehmung konnte ohne Befragung der
Götter, die ihren Willen durch den Vogelsiug, durch
Eingeweide der Thiere u. st w. kund thaten, (auspi-
cium, haruspicium, extispicium) begonnen werden.
Die Götter der Römer waren meist von den Griechen
oder Etruriern entlehnt und latinisirt: Jupiter, Juno,
Neptun, Minerva, Diana, Mars, Venus u. s. w-
Handel wurde nur noch zu Lande getrieben; aber Acker-
bau blieb immer die erste Quelle des Reichthums, und
einen Dictator, Cincinnatus, mußte man vom Pfluge
wegholen. Brod pflegten die römischen Frauen selbst
zu backen; Wein war noch selten, und ein Mecenius
tödtete sein Weib, die ihn ohne sein Vorwissen getrunken
hatte. Nur die öffentlichen Gebäude waren ansehnlich,
die Privakwohnungen noch schlecht und oft nur Hüt-
en. Seit 484 gab es das erste Geld (pecunia von
pecus, weit man früher nach Vieh den Werth einer
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17
großen Tempelmonumenten einigermaßen zu erkennen,
ist das Alter-des Staats und die Geschichte der älte-
sten Könige (Pharaonen), deren erster Menes, um 2300
vor Christo gelebt haben soll. Es werden 330 Könige
nach ihm angeführt, sie standen aber unter dem be-
schränkenden Einflüsse der Priester, die ihr Ansehen
durch großebaudenkmäler(Tempel desphtha oder Vuls
kon zu Memphis) zu verewigen suchten. Zu jenen,
zum Theil noch übrigen, Baumonumenten gehören aus-
ser den Ungeheuern Tempeln mit ihren Colosscn, der
See Mörts, das Labyrinth, die Begrabnißhöhlen, die
Pyramiden von 5 —800 Fuß Höhe, (wahrscheinlich doch
Grabmähler), Obelisken, viereckige Säulen aus einem
Stücke von 50 — 180 Fuß Höhe, vielleicht Sonnen-
zetger. Auf denselben findet man die heiligezeichenschrift
(Hieroglyphen), an deren Deutung man jetzt so rüstig
arbeitet. Welche Masse von mechanischen, geometrischen
und astronomischen Kenntnissen setzen aber diese uralten
Monumente nicht voraus ? Nicht minder merkwürdig wa-
ren die Aegyprer durch ihre Ausschließung aller Fremden;
durch ihr Einbalsamiren der Todlen, die sie als Mumien
selbst bei Gastmahlern um sich stellten; durch ihre An-
betung mancher schädlichen oder nützlichen Thiere: Apis,
Ichneumon, Zbis, Krokodil u. s. w.; durch ihr Tobten-
gericht, ihren Glauben an Seelenwanderung und Feg-
seuer; durch ihre Malereien, Sculptur, Erfindung
des Schreibmaterials aus der Wurzel der Papyrus«
siaude (Papier). Ihre Religion ging aus der An,
schauung der Natur hervor; sie beteten versinnbildete
Naturkräfte an, auch im Typhon Und Osiris ein gutes
und böses Wesen; in der Isis die Natur und den
Mond; im Phtha das Feuer. Die Priester - oder
höhere Religion (zum Unterschied vom rohern Volks-
glauben) erhielt sich in Mysterien oder geheimnißvollen
Weihen und Festen. — Schon zu Abrahams und
Moses Zeiten bestand eine geordnete Staatsverfassung
zu Memphis. Mit Sesostris (um 1500), der dag
Land in Bezirke (Nomen) eintheilte und große Erobe-
rungen machte, beginnt die politische Wichtigkeit und
die Heldenzett des äggptischen Staates; aber die we-
nigsten Könige sind bekannt. Um 630 zerfiel das
3te Ausl. 2
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71
die Geschichte. Sie selbst leiteten sich vom Teut oder
Thuiskon und dessen Sohne Mann ab, verehrten in
ihren heiligen Hainen einen Wodan, Thor, die Freia,
Hertha (Erde), glaubten unsterbliches Leben in Wal-
halla, standen bald unter Priestern als Nationalbc-
amten, bald unter Fürsten, (Vorderste) und Königen:
im Kriege unter Herzogen (Heerzog). Thierfelle, bald
auch Linnen, waren ihre Kleidung; Schwert, Schild
und kurzer Spieß ihre Waffen; Edle, Gemeinfreie und
Leibeigne die Bestandtheile sedes Stammes. Roh wa-
ren sie vor Bekanntschaft mit den Römern, die ihre
Tapferkeit fürchteten, gewiß noch, hatten nur wenig
Städte, und schreiben und lesen (eigentlich lateinische
Worte) lernten sie wohl erst von den Römern; aber
unverdorben und kräftig, waren sie schneller Entwicklung
fähig; freiheitsliebend und von frühster Zeit mit den
Waffen vertraut, stets bereit zur Vertheidigung wie
zum Angriff; gute Sitten, Keuschheit, Achtung vor
dem Alter u. s. w. galten mehr, als an andern Or-
ten die Gesetze dafür. — In England waren die Briten
und Galen, in Schottland oder Caledonien die Sco-
ten und Picten, nicht deutschen Stammes.— Nun
zu Octavian zurück.
Der römische Senat hatte ihm den Ehrentitel Au-
gust us, oder der Unverletzliche, Ehrfurchtswürdige, er-
theilt, und dieser dafür so viel als möglich von den
Formen der Republik beibehalten, da ihm ohnehin der
Imperator-, Cónsul- und Tribuntitel vereint die höchste
Würde sicherten; auch ließ er sich alle 10 oder 5 Jahre
hitten, die höchste Gewalt wieder zu übernehmen. Der
Senat blieb Staatsrath, wenn auch ein Macenas,
Agrippa, Messala eigentlich die geheimen Rathe und
Minister waren. Stehende Heere und Leibwachen (co-
hortes praetorianaß) kamen auf; die Legionen standen
in den Provinzen in stehenden Lagern. So traf er eine
Menge anderer wichtiger Einrichtungen für das wahre
Wohl des Staats, und machte vergessen, wie er zur
Herrschaft gekommen war. Ohnehin waren in den lan-
gen Bürgerkriegen die wildesten Republikaner gefallen,
und wenn wirklich einige Verschwörungen vorkamen,
so wurden sie doch schnell unterdrückt, und Angust hättt
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pflegten, oder nach dem, was sich in der Natur um
diese Zeit zutragt, benennet.
Januarius hat bey den Römern den Namen
vom Janus, einer Gottheit, die nach rhrer Meynung
den Jahreswechsel regierte.
Februarius wird von gewissen Festen Februa,
welche bey den Römern in diesen Monat sielen, be-
nennt ; bey den Deutschen, von Hör, welches Koch
bedeutet, Hornung, weil es anfangt zu thauen und
die Wege kothig werden, wenn der Winter nicht lange
anhält.
M arrius war dem Mars, dem Gott des Krie-
ges gewidmet, weü man in diesem Monat zu Ende
des Winters Anstalten zum Feldzuge machte.
Aprilis hat den Namen von Aperio, ich öf-
ne, weil in diesem Monat die Erde und die Pflanzen
gleichsam geöffnet werden, und das Gras und die
Knospen Hervorbrechen.
Majus hat den Namen von der Göttin Maja.
I uni us. Er hat seinen Namen vom Junius
Brutus, einem vornehmen Römer erhalten. Deutsch
heißt er der Brachmonat, weil man um diese. Zeit dre
brachliegenden Aecker von neuem zur künftigen Win-
tersaat zu bearbeiten pflegt.
Julius, dem Julius Caefar zu Ehren also
genennt. Bey uns Heumonat, wegen der Heuerndte,
die in diesen Monat fallt.
Aug u st u s, August. Statt Sextilis (der sechste)
hatten die Römer dem Kaiser Auguftus zu Ehren, die-
sen Monat nach seinem Namen genennt. Wegen der
Erndte heißt er auch Erndtemonat.
Septem-
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Extrahierte Personennamen: Januarius Aprilis Aperio Maja Junius
Brutus Brutus Julius Julius_Caefar August
C. Rmische Geschichte,
11
land) mit ucntcn und Bruttium im Westen, Apulien und Calabrien im Osten.
2. Die lteste Bevlkerung Italiens gehrt der indo-germani-schen Vlkerfamilie cnt. Im Norden: eingewanderte Kelten, im Sden griechische Kolonien; auerdem drei italische Urstmme: derjapygische im Sden, der italische (mit dem latinischen und samnitischen Zweig) in der Mitte, der tuscische in Etrurieu. Frhzeitige Kultur bei dem letzteren.
3. Rom an der Tiber, der Sage nach eine Kolonie von Alba longa in Latium, gegrndet von Romnlns und Remus (753), welche ihrem 753* von seinem Bruder Amlius verdrngten Grovater Nmitor wieder
auf den Thron verholfen hatten. Sieben Könige: Romulus (Ein-richtung des Senates und der Volksversammlung der Patricier), Numapouipilius (Ordnung der gottesdienstlichen Gebruche), Tul-lus Hostilius (Zerstrung Alba longa's), Ancns Mrcins (Grndung der Hafenstadt Ostia), Tarquiuius Priscns (Erbauung der Ringmauern, des Forums, des Circus marimus), Servius Tllius (Eiutheilung des gesammteu Volks in 5 Vermgensklassen und 193 Centurien), Tarquiuius Suprbus (Militrregierung; Vollendung des Capitols durch Tarquiuius; Uebermuth seines Sohnes Sertus Tarquiuius). Vertreibung der Tarquiuier; Abschaffung des Knigthums 510. 510
4. Die altrmische Religiou aus etrurischeu und griechischen Be-standtheilen. Schirmgottheiten des Staates: Juppiter, Mars, Quirl-uus; des Land bau es: Saturnus, Ceres; des Hauses: Juno (Ehe),
Vesta (huslicher Heerd); Laren und Penaten. Gttliche Verehrung menschlicher Zustnde und Tugenden wie Spes (Hoffnung), Fortuna (Glck), Virtus (Mannhaftigkeit). Opfer. Beachtung guter und bfer Vorzeichen durch die Auguren. Die fibyllinischen Bcher. An der Spitze der rmischen Priester der Pontifex mximus. Zur altrmischen Frmmigkeit gesellt sich Liebe zum Vaterland und zur Freiheit. Einfachheit und Gengsamkeit, Pflege des Ackerbaues und des Kriegswesens; geringe Entwicklung von Kunst und Industrie.
. 12.
Zweite Periode: Kon der Abschaffung des Knigthums is zum Veginn der pnnischen Kriege, 510264.
1 Rmische Republik, geleitet von zwei jhrlichen, patricifchen Eon-sulu, von dem Senate und der Volksversammlung; von auen ange-fochten durch den vertriebenen König Tarquinius, welcher den K-nig Porsena von Etrurien und dann die Lateiner zum Kriege gegen Rom reizt, und erschttert durch die innern Kmpfe zwi-schert den beiden Stnden, den Patriciern und den Plebe-jetn. Nach dem Auszug der Plebejer auf den heiligen Berg (494) 494.
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Brgerliche Einrichtungen. Religion der alten Deutschen.
23
sich kriegslustige und erblose Freie (s. Nr. 1) als Gefolge anschlssen, mit seinen Leuten nach Ruhm und Beute auszog.
5. Aus den Malsttten (auch Thing oder Dingstatt), ffentlich un-ter freiem Himmel, waren auch die Gerichtsverhandlungen, ursprnglich von dem ganzen Volke abgehalten, spterden Gaurichtern (Schoppen) mit den Grafen an der Spitze bertragen. Beweismit-tel waren: Zeugen und Eid; oft entschied auch das Or d al (Gottes-urtheil), das in der Feuerprobe, in der Wasserprobe oder im Zweikampfe bestand. Der Schuldige wurde mit Verlust an Eigenthum, Wergeld, bestrast, dessen Hhe sich nach dem Stande des Verletzten und nach dem Werthe des beschdigten Gegenstandes richtete. Durch das Wergeld wurde der furchtbare Brauch der Blutrache einiger-maen gemindert. Leibesstrafe durch Schlge oder Freiheitsstrafe kam nicht vor. Todesstrafe erfolgte nur bei Verbrechen an der Gesammt-heit, wie Landesverrath, Feigheit im Kriege.
S. 21.
Ketigion der akten Deutschen.
1. Die Religion der alten Deutschen war ein symbolischer, ernster Naturdienst, aus welchem jedoch entschieden sittliche Zge hervortreten. Sie verehrten die Segen spendenden und die Schrecken erregenden Mchte in der Natur wie Sonne, Mond, die fruchtbringende Erde, das Feuer und andere Elementarkrfte, die sie sich als persnliche Gottheiten in menschenhnlicher Gestalt dachten.
Die Grundzge der alten nordischen Gtterlehre sind in der Edda enthalten, einer im zwlften Jahrhundert auf Island hergestellten Sammlung fcandinavischer, von den nordischen Sngern, den Skalden, gesungener Lieder.
2. Das hchste Wesen ist Wob an (althochdeutsch Wuotan, altnordisch Odin), als Alfadur (Allvater) verehrt, bcr alles Ueberwal-tenbe; in der Weltregierung untersttzt von 12 andern Gttern oder Asen. Seine Gemahlin ist Frigga (Frea, von einigen auch Hulda genannt), die Gttin der Ehe. Seine Shne: Thor oder Donar, der Gott des Donners und des Blitzes, und Tyr oder .Tin (Ziu; als Stammvater des deutschen Volkes auch Thuisko genannt), der Gott des Krieges und der Schlachten. Unter den Gttinnen feierten sie am meisten die nhrende Mutter Erde (Nerthus oder Hertha); Hauptsitz ihrer Verehrung war ein Hain aus der Insel Rgen.
3. Eine zweite Gttergruppe beschtzte Feld und Haus und die sonstigen Vereinigungen und Verhltnisse der Menschen, so der Sonnengott F r e y r oder F r e y (auch F r oherr), der Segen spendende Gott des Friedens und der Fruchtbarkeit; Frouwa oder Freya (Herrin), seine Schwester, die Gttin der Liebe und Milde; Baldur (d. i. Held), Gott des Lichtes, der Weisheit und des Rechts; Brag a, Gott der Dichtkunst, und seine Gemahlin Idun na, Gttin der Jugend
> und der Unsterblichkeit.
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